Heilpflanze des Monats | Baltic-Apotheke, Stralsund
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Heilpflanze des Monats

Der immergrüne, bis zu 16 m hohe leicht kultivierbare und sehr widerstandsfähige Niembaum ist wichtiger Bestandteil der ayurvedischen und alternativen Medizin...

Der Niembaum - Azadirachta indica

Der zu den Mahagonigewächsen zählende Baum gilt in Indien als heilig und wird dort als die "Dorfapotheke" bezeichnet, da in Indien traditionell, je nach Art des verwendeten Pflanzenteils, z.B. Rinde, Blätter, Zweige, Früchte und Blüten, bei verschiedensten Erkrankungen, von Malaria bis zu Magen-Darmgeschwüren, eingesetzt werden. Die Verwendung des Niembaums ist schon seit über 2000 Jahren in der ayurvedischen Medizin beschrieben.

Nicht verwechselt werden sollte der Niembaum mit der eng verwandten Art Melia azedarach, dem Zedrach oder Paternosterbaum, dem eine giftige Wirkung nachgesagt wird.

Woher kommt der Name?
Auf Sanskrit, der alten indischen Sprache, wird der Niembaum als "Arishtha = der Linderer von Krankheit" bezeichnet. Nim leitet sich möglicherweise auch von der Kurzform Nimba ab, die auf den Ausdruck "Nimbati Swastyamdadati = Gesundheit geben" ab. Margosa soll sich "amargoso = bitter" ableiten.

Wo kann der Niembaum helfen?
Über die Verwendung der verschiedenen Niembaumzubereitungen bei Krankheiten liegen nur sehr vorläufige Informationen vor. Unbestritten scheint jedoch der Einsatz von Niemöl als insektenabwehrendes und fraßhemmendes Mittel bei Schädlingsbefall zu sein. Als wirksamer Bestandteil wird das im Öl der Samenkerne vorkommende Azadirachtin gehalten, das sich durch seine gute Verträglichkeit und Ungiftigkeit gegenüber Mensch und Nützlingen auszeichnet. Azadirachtin tötet die Organismen nicht direkt, sondern wirkt fraßhemmend und blockiert die Entwicklung der Larven und die Fruchtbarkeit der Insekten. Niemöl wird daher als Pflanzenschutzmittel, aber auch in der Bekämpfung von Flöhen und Zecken bei Haustieren eingesetzt.

Wegen der wachstumshemmenden Wirkung auf Bakterien, Pilze und Viren werden Niembaumextrakte auch in kosmetischen Mitteln, wie z.B. Shampoos, Haarwässern und Zahnpasten verwendet um so Schuppenbildung bzw. Zahnfleischerkrankungen und Karies vorzubeugen.

Zur Bekämpfung der Hausstaubmilbe, deren Ausscheidungen bei empfindlichen Personen zur Hausstaubmilbenallergie führen können, werden häufig niemölhaltige Produkte empfohlen.

Worauf ist unbedingt zu achten?
Niembaumextrakthaltige Zubereitungen sollten nicht für Heilzwecke eingenommen werden! Die bisher beobachteten unerwünschten Wirkungen gehen vermutlich vor allem auf den schwer wasserlöslichen Limonoidanteil der Niemprodukte zurück (vor allem enthalten in Pflanzenauszügen mit unpolaren Lösungsmitteln wie z.B. Hexan).

Hier sind im Tierversuch Vergiftungserscheinungen, Leberschäden und Fruchtbarkeitsstörungen bei männlichen Tieren festgestellt worden.

Das polare Azadirachtin scheint keinen Schadeffekt auf Säugetiere oder Nützlinge wie z.B. Bienen zu haben. Das kann allerdings daran liegen, dass die Substanz im Freien (Einfluss von UV-Licht und Feuchtigkeit) sehr schnell abgebaut wird, in geschlossenen Räumen sind diese Zubereitungen recht stabil, so dass die Verhältnisse womöglich nicht übertragbar sind.

Inwieweit diese Substanzen durch die intakte Haut in den Organismus aufgenommen werden können, ist noch nicht geklärt.

Bild: Isolde Altersberger, Henriette Kress, Torsten Veith

Quelle: www.heilpflanzen-suchmaschine.de
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Niembaum